Gemeinde

Die Orthodoxie und ihre Geschichte in Deutschland

In Deutschland wächst die Zahl griechischer, russischer, rumänischer, serbischer, georgischer, syrischer und anderer Kirchengemeinden aus den traditionell orthodoxen Ländern beständig. Aber auch deutschsprachige Gemeinden entstehen: Die Apostel-Thomas Gemeinde ist bereits die zweite orthodoxe Gemeinde in München, die ihre Gottesdienste in deutscher Sprache feiert, nach der schon seit langem bestehenden Gemeinde des hl. Apostels Andreas in der griechischen Salvatorkirche.

Wie kommt es, dass Menschen, die sich Christus anschließen wollen, nicht das in Deutschland übliche römisch-katholische oder evangelische Bekenntnis, sondern die Orthodoxe Kirche wählen? Es ist die Frage nach den Ursprüngen, die Frage nach der Einheit der Kirche. Die Orthodoxe Kirche ist die eine Kirche, die sich im ersten christlichen Jahrtausend über fast ganz Europa verbreitet hat. Die katholische Kirche in Deutschland war ein Teil des Patriarchats von Rom, das erst mit der Kirchentrennung im Jahre 1054 den Schoß der Orthodoxie verlassen hat. Bis dahin war die Westkirche eine der autokephalen Orthodoxen Kirchen, die in ihrer Gesamtheit die Orthodoxe Kirche ausmachen. Der Glaube an „die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“, den wir im Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel (381) bekennen, ist der Glaube an die Orthodoxe Kirche. Deshalb ist es von großer Bedeutung für unsere Rettung, diese Einheit wiederzuerlangen. Das geistliche Erbe, das unser Land bis heute prägt, entstammt also der Orthodoxie. Hunderte von Märtyrern haben bis ins achte Jahrhundert hinein in Deutschland ihr Blut für den Glauben vergossen. Männer und Frauen gaben ihr Leben für die Verkündigung des Evangeliums hin. Sie alle werden von der Orthodoxen Kirche heute als Heilige verehrt. Ihre Fürsprache für uns vor Gott und unsere Hinwendung zu ihnen im Gebet eröffnen den Weg zur Verwirklichung der Prophetie des bekannten Altvaters Paissios vom Berg Athos (+ 1994, kanonisiert 2015), der Pilgern gegenüber mehrfach  wiederholt hat: „Deutschland wird ein orthodoxes Land werden“.

Die Gemeinde des Hl. Apostels Thomas in München

Die Apostel Thomas Kirche ist eine im Februar 2017 mit dem Segen von Metropolit Mark (Arndt) gegründete christlich-orthodoxe Gemeinde in München. Sie gehört der deutschen Diözese der Russisch-orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA) an. Ihr Anliegen ist es, den Schatz des Orthodoxen Glaubens auch denjenigen zugänglich zu machen, die nicht eine Sprache des traditionell orthodoxen Kulturraums beherrschen. Deshalb werden in der Gemeinde des heiligen Apostels Thomas alle Gottesdienste, Predigten und Katechesen in deutscher Sprache gehalten. Dazu gehört auch der im byzantinischen Ritus verankerte Abend- und Morgengottesdienst (im Verbund mit der 1. Stunde als „Vigil“ bezeichnet), in dem die Heilige Schrift, das Leben der Heiligen und die Theologie der Kirchenväter zu einer einzigartigen Synthese miteinander verflochten werden. Auf diese Weise ermöglichen wir es deutschsprachigen Gläubigen und solchen, die es werden wollen, mit der geistlichen Fülle der Orthodoxe Kirche bekannt zu werden. Denn Gottes Wort ist nicht gefesselt“ (2. Tim 2,9). So lautet die Erfahrung der Apostel.

Sie sind herzlich eingeladen, unsere Gottesdienste zu besuchen: Jeden ersten, dritten (und gegebenenfalls fünften) Sonntag des Monats feiern wir die göttliche Liturgie in der orthodoxen Siluankapelle in der Paul-Heyse-Str. 19 RGB, (Souterrain), und am zweiten und vierten Sonntag des Monats in der Russ.-orth. Erzengel-Michael Kirche in München-Ludwigsfeld. Beginn ist jeweils um 9:00 Uhr. Dabei geht der Liturgie am Vorabend die zweistündige Vigil voraus. Die Anfangszeiten entnehmen Sie bitte dem aktuellen Gottesdienstplan auf dieser Seite. Die Adressen der Kirchen und die Anfahrtswege sind unter der Rubrik „Kontakt“ ersichtlich. 

Kirche des heiligen Apostels Thomas

Kirche des heiligen Apostels Thomas